„What’s up“? Das haben wir in der Schule gelernt. Das ist ein umgangssprachlicher Gruß im Sinne von “Wie geht es Dir?”. Besser übersetzt in heutiger Sprache wohl mit “Was geht?”.
Was ist eigentlich Wassup? “Wassup” ist der Name einer Werbekampagne von Budweiser aus dem Jahr 1999. Das verballhornte “What’s app” einer Männer-Gruppe aus dem ersten Film “True” wird zu einer ikonischen Werbeidee, für mehrere Jahre. In dem Spot “True” wird in einer Minute 15 mal “What’s up?” “gesagt, gebrüllt, gegrunzt. Bis auf 2 mal erfolgt dies über die Haustelefonanalage zwischen den Räumen und an der Haustür. Was uns das sagt? Das Telefon, inkl. SMS und Messagingdiensten, ist ein sehr privates, nahes, “unmittelbares“ Medium. Eine eMail muss man nach der Netiquette in 24 h beantworten, bei einer Textnachricht über das Telefon zählen Stunden – für manche Minuten oder Sekunden.
Das ist WhatsApp. Ein Textnachrichtendienst, der immer dabei ist, denn er findet im Telefon statt und das ist eben immer dabei. Die SIM-Karte als Garantie, dem Menschen am nächsten zu sein. Am schnellsten zu sein. Der erste zu sein.
Vielleicht ist dies der Grund, warum Whatsapp – anders als andere Messaging-Dienste nie eine Multiscreen-Option angeboten hat. Vielleicht auch der Grund, dass andere Messaging Dienste nie an die SMS oder eben WhatsApp herangekommen sind; und dass Facebook am Ende WhatsApp gekauft hat.
WhatsApp ist das mir nächste Text/Bild-Medium – im Telefon. Als Perfektion der SMS hat WhatsApp unsere Kommunikation bereichert. Ja, bereichert – denn es wird ja weiterhin gesprochen. Außer der SMS oder einem Anruf erlaube ich keinem anderem Medium diese “Unterbrechungen”.
Deshalb wird es spannend zu sehen, welche Metamorphosen WhatsApp durchlaufen wird – auf der Suche nach Monetarisierungsmodellen, die auch bei Facebook schon essentielle Veränderungen ausgelöst haben.
Interessant wird das Verhältnis von der SMS zu WhatsApp. Whatsapp ist gestartet als die “kostenlose” SMS und hat einen starken Zusatznutzen über die direkte Einbindung von Bild und Ton.
Jetzt bauen die Telekomprovider Location-based-Marketing über SMS auf. Die SMS als Werbemedium wird dann “unpersönlicher” als WhatsApp. Oder umgekehrt: WhatsApp bekommt einen Spielraum für die Monetarisierung. Es bleibt spannend – und es ergeben sich neue Möglichkeiten für Werbung.